Sowohl im Marktgemeinderat Mömbris als auch bei der Dorferneuerung Schimborn – arbeiten wir seit vielen Jahren ergebnisoffen an einem für alle VerkehrsteilnehmerInnen (SchülerInnen, FussgängerInnen und RadlerInnen) sicheren Fuss- und Radweg, der die bestehende, sehr gefährliche Engstelle vom Bahnhof Schimborn zum Hauhofer Feld nachhaltig entschärfen soll.
Die von den Arbeitskreisen der Dorferneuerung Schimborn bottom up und keineswegs top down unter reger Beteiligung von sehr vielen BürgerInnen entwickelten Maßnahmen wurden in einer gemeinsamen öffentlichen Sitzung am 28.11.2013 vorgestellt und von den Anwesenden mittels Punkteabfrage in eine Prioritätenliste gebracht. Die Maßnahme M6 (Verbesserung der Verkehrssituation vom Bahnhof Schimborn zum Hauhofer Feld für Fußgänger und Radfahrer) erhielt dabei mit 76 Nennungen die Meisten aller vorschlagenen Maßnahmen der Dorferneuerung und damit höchste Priorität.
Dieses Ergebnis der Bürgerbeteiligung sehe ich daher bis heute als unseren Auftrag an alle politischen EntscheidungsträgerInnen. Doch die angemessene Verwirklichung des sehr nachvollziehbaren Bürgerwunsches ist uns bislang leider nicht gelungen, was ich sehr bedauere…
Als geeignete Möglichkeit zur Beseitigung der gefährlichen Engstelle erschien uns der Ausbau der Straße am Heidberg als beste Variante. Wir haben daher ein Planungsbüro mit der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen beauftragt. Leider fand sich in der letzten Legislaturperiode für die vorgeschlagenen Ausbaupläne des Büros keine Mehrheit im Marktgemeinderat.
Daher überlegten wir uns Alternativen. Eine angemessene Alternative scheint mir ein sicherer Fuss- und Radweg entlang der bestehenden Gleise der Kahlgrundbahn. Daher freut es mich, dass diese Variante jetzt von einem Fachbüro näher untersucht wird. Für FußgängerInnen und RadlerInnen wäre es sicher ein großer Fortschritt, wenn sie barrierefrei – ohne massiven und gefährlichen Autoverkehr – den Hauhof und Königshofen erreichen könnten und umgekehrt den Bahnhof Schimborn. Die dazu nötigen Flächen befinden sich ausnahmslos im Eigentum unserer Marktgemeinde.
Die Chancen einer möglichst naturverträglichen Umsetzung des Projekts gilt es jetzt ergebnisoffen zu prüfen. Wir sind an der bestmöglichen Lösung interessiert. Diese brauchen wir allerdings zeitnah – bevor ein schlimmer Unfall passiert. Fuss- und Radwege, die von potentiellen NutzerInnen, im Alltag angenommen werden, leisten stets einen positiven Beitrag zum Klimaschutz. Denn nur wenn unsere Basisinfrastruktur gewisse Mindestanforderungen erfüllt, kann die von uns nachdrücklich unterstützte Mobilitätswende auch in der Praxis gelingen. Bei momentan desolater oder nicht intakter Infrastruktur wird auch für Kurzstrecken meist nur das Auto genutzt.
Lösungsvorschläge müssen mit Blick auf die nötige Umsetzung auch realisierbar sein. Die Dorferneuerung kann nur auf Grundstücken bauen, die sich im öffentlichen Eigentum unserer Marktgemeinde befinden. Nach unseren Gesprächen mit anliegenden Privateigentümern kann ich sehr gut verstehen, dass diese nicht alle bereit sind, ihre liebevoll gestalteten Grundstücke durch den geplanten Fuss- und Radweg zerschneiden zu lassen.
Ich hoffe, dass meine Zeilen unser Engagement für einen sicheren Fuss- und Radweg noch besser verständlich machen und wünsche mir eine Versachlichung der öffenlichen Debatte über das wohl unbestritten wichtige Projekt für Schimborn und unsere Marktgemeinde – herzliche Grüße,
Torsten Noe
Vorstandsmitglied der Dorferneuerung Schimborn
Mitglied im Marktgemeinderat
Ortsvorsitzender der CSU Schimborn
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